Andra Darzins (lettisch Andra Dārziņa) führt ein reges solistisches und kammermusikalisches Konzertleben in Europa und Übersee und ist Gast auf vielen internationalen Festivals.

Als Kammermusikerin ist sie im Kammermusiksaal der Philharmonie in Berlin, im Concertgebouw in Amsterdam und der Laeiszhalle Hamburg aufgetreten und spielt regelmäßig im „Goldenen Saal“ in Riga.

Sie ist mit dem Adelaide Symphony Orchestra, Adelaide Chamber Orchestra, National Symphony Orchestra Lettland, Liepāja Symphony Orchestra, Sinfonietta Riga, Philharmonischen Staatsorchester Hamburg, Philharmonischen Kammerorchester Hamburg, Kotka Symphony Orchestra (Finnland), Erzgebirgischen Sinfonieorchester, der Baden-Baden Philharmonie, Sinfonietta Krakovia, dem Philharmonischen Orchester Cottbus, Kammerorchester Valdivia (Chile), der Urban Camerata und anderen Orchestern als Solistin aufgetreten.

2011 spielte sie die Uraufführung das ihr gewidmete Violakonzert der lettischen Komponistin Maija Einfelde in Riga.


Als Solistin und gleichzeitig als Dirigentin musizierte sie 2012 mit dem Orquesta de Cámara in Valdivia, Chile und 2014 mit dem Kammerorchester des „Festival de Violine y Viola“ in Santiago, Chile.


Im selben Jahr gründete sie das Kammerorchester „Urban Camerata“ bei dem sie ebenfalls solistisch sowie leitend agiert. Krönung dieser bisherigen Arbeit ist die Veröffentlichung von drei Viola Konzerten auf CD mit dem Label CPO im Dezember 2015.

(Auszug aus der Kritik von März 2016 in „Klassik-Heute: „Den beiden anmutig, charmant und elegant gehaltenen Konzerten begegnet sie mit einer lebendigen und liebevollen Herangehensweise, spielt mit bestimmtem Strich, fasziniert mit Natürlichkeit, mit müheloser Wendigkeit und einem noblen, tieflotenden Ton in allen Lagen. Seien es die Arpeggien im Kopfsatz und die virtuosen Figurationen im Finale des Stamitz-Konzerts oder die wehmütig-ausdrucksvollen Kantilenen im Adagio des noch dem barocken Solokonzert nahestehenden, galanten und verspielt wirkenden Hoffmeister-Werk – Andra Dārziņa verleiht den Bratschen-Partien Leuchtkraft und Wärme und versteht es vorzüglich, das rhetorische und gesangliche Element auf das natürlichste miteinander zu verbinden.“)

Gerne spielt Andra Darzins in klassischen Formationen wie Duo-Rezitalen (mit Pianisten wie Andreas Kersten, Lauma Skride und Ventis Zilberts) sowie in ungewöhnlichen Besetzungen wie mit dem „Gremonda Trio“ (mit der Flötistin Renate Greiss-Armin und dem Gitarristen Johannes Monno).
Andra Darzins ist daran gelegen stets abseits des traditionellen Repertoires musikalische Projekte zu verwirklichen. So spielte sie mit befreundeten Pop-Musikern (StringfeverAustralia) die Hindemith-Sonate für Viola mit der Anmerkung „Wild. Rasendes Zeitmass. Tonschönheit ist Nebensache“ in Verbindung mit Elektro-Techno-Klängen.
Mit dem Organisten und Komponisten Jürgen Essl feierte sie in einem gemeinsam konzipierten und moderierten „Narrenkonzert“ den musikalischen Humor und zusammen mit dem berühmten arabischen „Al Kindi“ Ensemble musizierte sie mikrotonal in Klaus Hubers´ „Auf die Hörner eines Stiers“.

Mit Enthusiasmus spielt Andra Darzins zeitgenössische Musik und hat bereits diverse Werke zur Uraufführung gebracht. Beispiele dafür sind das Violakonzert von Alvilis Altmanis, das Konzert von Dieter Einfeldt für Viola und 24 Schlagzeuginstrumente und das Duo für Viola und Tuba „Equilibristique“ von Kurt Schwertsik.

Sie hat einige mal beim Ensemble Modern als Aushilfe gespielt, auch auf Konzert-Tourneen nach Paris, Witten und Huddersfield. Bei Aufnahmen von Werke von Brian Ferneyhough hat sie in diesem Ensemble mitgewirkt.


2012 hat sie das Werk „Vasaras Muzika“ der lettisch-amerikanischen Komponistin Dace Aperans, das Lauma Skride und Andra Darzins gewidmet ist, uraufgeführt. 2013 brachte sie dann die Sonatine „Blue Limit“ ihres Hochschulkollegen Prof. Jürgen Essl zusammen mit Sabine Sauer (beiden Künstlerinnen gewidmet) zur Uraufführung.


Auf der 2014 bei Hänssler Classics erschienen CD „Amerika“ spielte sie die Solo-Viola-Stimme in Morton Feldmans „Rothko Chapel“ mit dem SWR-Vokalensemble ein. Im selben Jahr wurde die CD mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.

2015 spielte sie im Viola Quartett „Violissimo“ die Premiere des ihr gewidmeten Werkes des Komponisten Prof. Axel Ruoff, „Passionato“.


Von 1993-2004 war sie 1. Solo-Bratschistin beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg, mit dem sie regelmäßig als Solistin (mit Konzerten von Bartók, Hindemith, Schnittke, Janni Christou, dem Tripelkonzert von Michael Tippett, Mozart’s Sinfonia Concertante) auftrat.

In der Hamburger Freischütz-Inszenierung von Konwitschny trat sie auf der Bühne als gleichzeitig spielende und tanzende Musikerin auf (Arte-Mitschnitt/DVD Produktion).

Nach über 10 Jahren als Orchestermusikerin entschied Andra Darzins, ihre pädagogischen Fähigkeiten einzusetzen und sich verstärkt dem Solo- und Kammermusikspiel zu widmen. Zu einer eigenen Professur an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin vertrat sie dort zusätzlich Tabea Zimmermann für ein Jahr. Im Jahre 2004 wurde sie als Professorin an die Hochschule für Musik Stuttgart berufen.

In Australien geboren und von lettischer Herkunft, studierte Andra Darzins in Adelaide und mit einem „Churchill Fellowship“ und DAAD Stipendium in Berlin bei Wolfram Christ.


Während ihres Studiums, das sie mit dem „Konzertexamen“ mit Auszeichnung abschloss, spielte sie regelmäßig als Aushilfe bei den Berliner Philharmonikern.
Auf Tourneen in Europa, Japan, USA und bei den Salzburger Festspielen mit diesem Orchester erlebte sie große Dirigenten (wie Karajan, Levine, Haitink, Ozawa, Mehta).


Ihr Hochschulstudium ergänzte sie durch Meisterkurse bei Hatto Beyerle, Kim Kashkashian, Ulrich Koch und Thomas Riebl und nahm an Dirigier-Meisterkursen teil (bei Eliyakum Shapiro, Ronly Riklis, Roberts Zuika und Christopher Seamann).


Andra Darzins ist 1. Preisträgerin des ABC Concerto Competition in Süd-Australien und gewann den „Prix Frederique Liebstoeckl“ des Internationalen Wettbewerbes in Genf sowie 1992 den 2. Preis (ohne Vergabe des 1. Preises) beim Lionel Tertis International Viola Competition.

Aufgrund ihrer Herkunft hat Andra Darzins ein besonderes Interesse an der Musik Lettlands und des gesamten Baltikums. Dies bezeugen ihre zwei CDs „Lettische Impressionen“ I und II (Bauer, Label Animato) aus den Jahren 2010 und 2013, die mit dem „Krisjans Barons Preis“ des „Welt-Bundes der Letten“ ausgezeichnet worden sind. Um lettische Musik bekannter zu machen, gibt Andra Darzins gerne moderierte Konzerte, in denen sie von dem Land und dessen Musiktradition und Komponisten erzählt.


Seit 14 Jahren ist sie künstlerische Leiterin der Kammermusikreihe „St. Antonius Herbstkonzerte“ in Stuttgart.